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von Wolfgang Ritter

Buch Varroa unter Kontrolle

“Varroa unter Kontrolle” ist ein umfangreiches Praxisbuch für Imkerinnen und Imker, die nach einem umfassenden Leitfaden über die Bekämpfung der Varroa-Milbe bei Honigbienen suchen.

Ich selbst imkere seit mehreren Jahren und habe in dem Buch Methoden zur Diagnose, sowie Behandlung entdeckt, die ich bisher nicht kannte. Die Vorgehensweisen sind sehr praxisorientiert und verständlich beschrieben und lassen sie sich gut nachvollziehen und nachmachen. Es werden alle Schritte detailliert und verständlich beschrieben und mit vielen Fotos aus einer echten Imkerei bebildert.

Es werden so gut wie alle Mittel zur Bekämpfung der Varroa vorgestellt, gut unterteilt, sodass  sich schnell eine Lösung für die jeweilige Situation findet. Besonders gut finde ich, das neben der medikamentösen Behandlung (div. Säuren, ätherische Öle) auch biotechnische Methoden, wie Drohnenbrutentnahme oder vollständige Brutentnahme vorgestellt werden. Es wird sogar die Wärmebehandlung des gesamten Bienenvolkes, umgangssprachlich als Bienensauna bezeichnet, beschrieben.

Die Struktur des Buches verdient besondere Anerkennung. Die klare Gliederung ermöglicht es dem Leser, gezielt nach bestimmten Themen zu suchen und sich genau die Informationen herauszusuchen, die er benötigt. Die gut strukturierten Bilder tragen ebenfalls dazu bei, die Inhalte besser zu verstehen und umzusetzen.

Was mir fehlt, ist eine Information über die aktuelle Zulassung in Deutschland. Denn z.B. die Methode Ameisensäure mit Schwammtuch von oben, oder das verdampfen von Oxalsäure, haben in Deutschland keine Zulassung. Diese Information wäre vor allem für Jung-Imker nützlich.

Über eine Sache bin ich aber irritiert. Der Autor schreibt von „Varroa-Virus-Infektion“. Aus meiner Sicht ist es eine unglückliche Bezeichnung, denn bei Varroose handelt es sich  um eine parasitäre Bienenkrankheit und nicht um einen Virus.

Zusammenfassend kann “Varroa unter Kontrolle” als ein sehr gutes Nachschlagewerk für Imkerinnen und Imker betrachtet werden, die sich mit dem Problem der Varroa-Milbe auseinandersetzen und vielleicht neue Methoden ausprobieren wollen.