Nacktschnecken, vor allem die Spanische Wegschnecke, sind die schlimmsten Biester im Garten. Die fressen alles, außer Unkraut. Wenn sie wenigstens Girsch fressen würden oder Löwenzahn. Aber nein, sie wollen lieber meinen Salat, den ich gerade gepflanzt habe oder meine Blumen, die ich wochenlang zu Hause vorgezogen habe. Und es gibt nichts, was sie wirklich aufhalten würde. Wir wollen aber nicht daran verzweifeln, oder? Auch wenn wir nicht alle Schnecken aus dem Garten rausschmeissen können, es gibt Maßnahmen die etwas helfen.

  • Die wichtigste Maßnahme ist, die natürlichen Feinde der Nacktschnecke zu fördern: Igel, Salamander, Kröten oder Vögel. Die Eier der Nacktschnecke sind auch bei Weinbergschnecken (doch, doch, nicht alle Schnecken sind böse!) und Hundertfüsslern besonders beliebt.
  • Die Schnecken regelmäßig absammeln; besonders die von Natur aus geeigneten Verstecke; Stellen wo es Tagsüber dunkel und feucht bleibt z.B. unter der Blättern von Rhabarber, unter den Blumentöpfen oder hinter der Regenwassertonne. Besonders viele verstecken sich auch im Komposthaufen, dort suche ich immer zuerst. Außerdem können wir auch schnell ein paar Schneckenfallen auslegen z.B. ein paar Holzlatten zwischen die Beete. Es funktioniert! Die beste Uhrzeit ist am Abend; kurz vor der Dämmerung kommen sie raus. Oder direkt nach dem Regen, so lange es noch bewölkt ist. Besonders viele habe ich immer auf meinen Lupinen gefunden. Die gefundenen Schnecken werden dann nach jeweiliger Vorliebe sofort entsorgt! Wobei: lebend über den Zaun schmeissen, hilft nicht!
  • Nach Möglichkeit die Gemüsebeete lieber morgens als Abends giessen und nicht zu dick mulchen.
  • Schneckenzaun um die Beete bauen. Ich denke aber es ist keine so gute Alternative. Die Zäune sind teuer und schützen nur das was innerhalb wächst und der Rest wird weiter von Schnecken verspeist! Und wie sieht es aus? Irgendwie nicht so schön!
  • Bierfallen – ist auch eine Alternative. Der Nachteil: die Nachbarsschnecken kommen auch zu uns, außer das wir die Falle bei dem Nachbar aufstellen. Ich habe gelesen, dass Weizenbier besonders beliebt ist bei den Schnecken. Da gibt es aber bestimmt auch regionale Unterschiede beim Geschmack.
  • Im Blumenbeet bevorzugt Blumen pflanzen, die Schnecken nicht mögen: Fetthenne, Frauenmantel, Lavendel, Störchnabel, Thymian, Tränendes Herz , Sommerastern, Bartfaden, Kapuzinerkresse, Schmuckkörbchen, Nachtkerze, Pfingstrose und auch Gräser und Rosen. Weitere Pflanzen hier.
  • Schneckenkorn, aber dann nur einen wie Ferramol (Wirkstoff: Eisen-III-phosphat), leider werden auch die guten Schnecken betroffen. Ich nehme Schneckenkorn nur zum Schutz von Sätzlingen, so haben sie wenigstens eine Chance groß zu werden.
  • Indische Laufenten, auch Hühner – leider nichts für Kleingärtner! Die Tiere brauchen nicht nur die Schnecken zum Leben sondern auch tägliche Pflege, zusätzliches Futter, frisches Wasser, ein Dach über dem Kopf und im Winter unbedingt Schutz vor der Kälte..
  • Moosextrakt – gibt es zu kaufen, man kann es aber auch selbst erstellen: 40 g. Moos (alle Sorten sind geeignet) im 1 Liter Wasser einen Tag einweichen, durchsieben und damit alles besprühen. Habe noch nicht ausprobiert.
  • Nematoden – nichts für Kleingärtner, etwas kompliziert, Schutz für ca. 5 Wochen. Das habe ich auch nicht ausprobiert.
  • Kaffesatz auf den Boden streuen und Kaffee auf die Pflanzen sprühen.
    Das funktioniert definitiv nicht!
  • Gestreute Barrieren wie Branntkalk (Kalkstickstoff), Eierschalen, Sägemehl. Nicht wirklich hilfreich, da so eine Barriere muss mindestens 50 cm breit sein, wo bleibt denn Platz für das Gemüse?
  • Das Neueste: Batteriebetriebene Pflanzenschale mit Elektro-Shock. Über dem Topfboden befinden sich zwei umlaufende Drähte. Wenn eine Schnecke darüber kriecht kriegt sie einen gewischt. Die Frage: ist die Schnecke danach tot oder nur betäubt? Ich habe in der Gartenpresse darüber gelesen und auch ein Foto gesehen. Es stand kein Preis dabei.
  • Kupferdraht oder -band als Schneckenbarierre. Das funktioniert nicht!
    Ich habe meine Hochbeete mit Kupferband beklebt. Es hat die Nacktschnecken nicht daran gehindert in die Hochbeete zu gelangen, meine Salate waren hin.
  • Schneckenpaste – eine Paste die u.a. Zitronensäure enthält, die Blumentöpfe werden damit rundum bestrichen. Biologisch abbaubar. Habe noch nicht ausprobiert.
  • “Schnexagon” – ein ökologischer Antihaft-Schutzanstrich gegen Schnecken geeignet für Oberflächen aus für Ton, Metall, Holz, Stein und Kunststoff.
    Kurz erklärt: die Schnecke die Schnecke will in den Topf oder Hochbeet, rutscht aber aus.
    Funktioniert bedingt, nur bis dem ersten Regen.
  • Mit Chili bestreuen! Es klingt wie ein Witz, trotzdem werde ich es ausprobieren.