Tierische Helfer
Auch wenn wir denken, dass unser Garten nur alleine durch unsere Arbeit so schön geworden ist, es stimmt nicht so ganz. Tausende von Lebewesen helfen uns Tag für Tag dabei. Oft sehen wir die kleinen Helfer nicht, und was noch schlimmer ist, wir versuchen sie aus unseren Gärten zu vertreiben. Sie können doch stechen, oder graben an der falschen Stelle und manche haben das Pech, nicht so gut und niedlich auszusehen.
An dieser Stelle möchte ich auch alle darum bitten, dem kleinen Maulwurf seine Hügel zu verzeihen. Und falls jemand mal von einer Hummel-Dame gestochen wurde, dann nur weil sie versucht hat ihr Nest zu verteidigen.
Bei mir sind Maulwurf & Co. herzlich eingeladen!
P.S. Die Liste ist noch nicht vollständig, ich arbeite dran!
Ameisen
Für viele Gärtner gehören die Ameisen bestimmt nicht in das Kapitel über Nützlinge, bei mir aber doch! Für die, die es interessiert: es gibt ca. 9.600 Ameisenarten auf der Welt. Es gibt Arten, die tatsächlich als Schädlinge bezeichnet werden können; es gibt Ameisen, die Krankheiten übertragen, oder welche, die ganze Ernten vernichten können. Unsere Gartenameisen sind definitiv nicht so böse. Wir mögen sie nicht, wegen ihrer Vorliebe zu Blattläusen und der Gewohnheit ihre Nester auf den Wegen, im Rasen, unter den Gehwegplatten oder um Pflanzen herum zu bauen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Ameisenzu den Nützlingen gehören. Sie vertilgen Unmengen an Schädlingen, machen den Bodenlocker, und sind richtige Abfallbeseitiger im Garten. Abgesehen davon haben die Ameisen das Recht darauf, in unseren Gärten zu leben, sie waren lange vor uns da!
Bienen & Wespen
Wo zu sind Bienen gut? Für Honig! Und die Wespen? Für die Meisten sind Wespen nur lästig, was vielleicht kaum jemand weiß, Wespen fressen Blattläuse und Insekten und wie Bienen, beteiligen sie sich an der Blütenbestäubung.
Erdkröte
Eine Erdkröte ist nicht besonders schön dafür aber sehr nützlich! Denn sie frisst gerne neben Insekten und Larven auch die Nacktschnecken! Das ist doch eine brauchbare Information!? In meinem Garten habe ich ich schon mehrere gesehen, die nehmen gerne ein Bad in dem Teich. Und ich hoffe auf mehr kleine Erdkröten-Babys die ganz, ganz viele Schnecken fressen…..
Hummel
Ohne Hummeln hätten wir viel weniger Erdbeeren und Tomaten. Die Tiere sind so nützlich, dass sie mittlerweile in der Landwirtschaft zum Bestäuben eingesetzt werden und dazu noch gezüchtet werden! Die wilden Hummeln sind mir aber lieber, leider gibt es von denen schon zu wenig! Ein wesentlicher Grund dafür ist, das wir zu wenig Sommerblumen haben! Also dann, um die Hummel zu retten, müssen wir mehr einheimische Sommerblumen pflanzen. Etwa Sommerflieder, der ist auch bei Schmetterlingen sehr beliebt.
Igel
Der Igel ist dämmerungs- und nachtaktiv, ein Winterschläfer, 24 bis 28 cm lang, ca. 800 bis 1500 Gramm schwer und hat 6000 bis 8000 Stacheln. Er ernährt sich von Regenwürmern, Laufkäfern, Schnecken (auch Nacktschnecken!!), Tausendfüßler, Larven, Spinnen und sonstigen Insekten. Also ist er kein Vegetarier!! So ein Igel ist ein sehr nützliches Tier. Leider hat er es nicht mehr leicht. Jedes Jahr werden Tausende überfahren, viele sterben, weil sie keinen geeigneten Lebensraum mehr finden, oder werden krank an Umweltgiften und ähnlichen. Dabei ist es nicht schwer, einem Igel etwas zu helfen und einen Igel-freundlichen Garten zu schaffen. Ein Paar Maßnahmen reichen schon: auf chemischen Gifte verzichten, einige Ecken im Garten etwas verwildern lassen, (Versteckmöglichkeiten muss er schon haben), in einer ruhigen Ecke einen Schlafplatz anbieten, und natürlich einen freien Durchgang von Garten zu Garten gewährleisten. Denn wenn wir unseren Garten von allen Seiten richtig einzäunen wird der Igel keinen Weg zu uns finden, selbst wenn wir die leckersten Würmer und Schnecken hätten! Es wäre doch Jammer Schade! Oder?
Bei mir ist der Igel immer herzlich willkommen!
Marienkäfer
Es gibt ca. 4.500 verschieden Marienkäfer-Arten, davon 100 in Europa. Die häufigste Art ist der Siebenpunkt-Marienkäfer, es gibt auch den schwarz-gelben 14-Punkt-Marienkäfer oder den zitronengelben mit schwarzen Punkten 22-Punkt-Marienkäfer usw. Und egal wie viele Punkte er hat, es hat nicht mit seinem Alter zu tun. Sie leben so oder so nicht länger als drei Jahre, viel zu kurz, finde ich. Auf jeden Fall hat der Marienkäfer sehr grossen Nutzen als Glücksbringer bewiesen. Er hat aber noch einen besonders wichtigen Nutzen für uns Kleingärtner: der Marienkäfer, er frisst Blattläuse! Deswegen werden die Marienkäfer extra gezüchtet und an die Gärtner zum Einsatz in Gewächshäuser verkauft.
Maulwurf
Der Maulwurf hat einen walzenförmigen, ca. 12 bis 16 cm langen Körper, einen kurzen Schwanz und eine empfindliche spitze Nase. Seine Geruchs- und Tastsinne sind sehr weit entwickelt. Und Besonders!! Maulwürfe sind nicht blind! Seine Vorderfüße sind wie kleine Grabschaufeln und sehr kräftig. Er kann das 20-fache seines Gewichts bewegen! Dazu braucht er natürlich viel Energie. Der Maulwurf ist sehr gefräßig und frist täglich so viel wie er wiegt, also täglich ca. 100 g. Wenn wir das aufs Jahr umrechnen, macht das dann 36,5 Kg. Futter.Und jetzt kommt das Beste, er mag überhaupt keine pflanzliche Kost, er ist ein richtiger Fleischfresser. Auf seinem Speiseplan stehen Schnecken, Regenwürmer, kleine Insekten, Larven, Spinnen, auch kleine Mäuse. Der Maulwurf ist ein durchaus nützliches Tier! Schade nur, dass ich ihn wahrscheinlich niemals unter die Linse bekomme.
Molche
In meinem Garten ist mir hin und wieder ein Teichmolch über den Weg gelaufen, meistens bei irgendwelchen Aufräumarbeiten im Garten. Nicht sehr oft, denn Molche sind auf dem Lande nachtaktiv. Ich fand sie immer niedlich, ohne zu wissen, dass die Molche auch sehr nützliche Tiere sind. Auf seinen Speiseplan gehören Insekten, Würmer, Egel und Nacktschnecken! Das Interessante ist, dass die Tiere zwei verschiedene Lebensarten haben. Zur Paarungszeit, im Frühjahr und Frühsommer, gehen sie ins Wasser. Legen dort ihre Eier ab, die sich ähnlich wie Kaulquappen entwickeln. So lange der Molch im Wasser lebt, ist er bräunlich, am Bauch gelb gefleckt und hat einen flachen Schwanz. Im Juli gehen die erwachsenen Molche wieder ans Land. Junge Tiere leben im Wasser bis sie erwachsen sind. Sobald die Molche aufs Land wechseln, ändert sich auch das Aussehen. Der Teichmolch wird dann bräunlich-schwarz, der Schwanz wird schmaler, nur am Bauch bleibt er gelb gefleckt. Das Fleckenmuster auf dem Bauch ist bei jedem Tier individuell. Teichmolche können sehr lange leben, angeblich bis zu 20 Jahre!
Es war eine große Überaschung für mich zu erfahren, dass die Molche und Molchlarven die ich oft im Teich gesehen habe, der selben Art sind wie der auf dem Foto!
Regenwürmer
Ein Regenwurm besteht aus 150 Körperringen und hat keine Zähne. Er ist ein Zwitter. Weitere anatomische Details werde ich hier besser weglassen. Auf einem Quadratmeter können 100 bis 400 Regenwürmer leben und eins steht fest, ohne sie wäre der Boden leblos. Der Regenwurm gräbt und belüftet den Boden, kompostiert altes Laub und produziert Humus. Sehr viel Humus, denn er ist auch sehr gefräßig, er verfuttert täglich die Hälfte seines Gewichts.
Weinbergschnecken und weitere Gehäuseschnecken
Die Weinbergschnecken auf Burgunder Art oder Schneckensuppe sollen ja sehr gut schmecken.
Leider kann ich nichts dazu sagen, denn ich esse meine kleinen Gartenhelfer nicht. Sie sind wie alle Schnecken Pflanzenfresser und es kann mal vorkommen, dass sie aus Versehen eine unseren Lieblingsblumen verspeisen. Das aber sollten wir ihr nicht krumm nehmen. Die Weinbergschnecke futtert sehr gern die Eier von den schlimmsten aller Schnecken, der Nacktschnecke und das reicht schon um ein Freund der Familie zu werden.