Wie auf kleinstem Raum das ganze Jahr Gemüse, Kräuter, Salate und Obst wachsen.
Eigenes Gemüse ohne Garten? Wie soll das gehen? Die Antwort hat die Autorin Birgit Lahner. Sie beweist, dass eine Fensterbank ausreicht um regelmäßig frisches Gemüse zu ernten. Und sogar Obst! Und das Ganze in Bio-Qualität. Es ist kaum zu glauben, was man alles so auf kleinem Raum anbauen kann.
Ein Topf Petersilie oder Schnittlauch kann jeder ziehen, aber eine eigene Pilzkultur, das ist schon was besonderes. Für Anfänger gibt es fertige Pilzsubstrate die mit einem Pilz geimpft wurden. Sie brauchen wenig Platz, ausreichend Feuchtigkeit, diffuses Licht, oder wie Champignons gar kein Licht. Ich bin inspiriert. ich werde Pilze anbauen!
Chilli und Tomaten sind die Klassiker auf dem Balkon. Aber das man sie erfolgreich auf der Fensterbank anbauen kann, dass wusste ich auch nicht. Ich habe zwar versucht eine Chilli zu überwintern, leider wurde sie sehr schnell von Läusen befallen. Tipps, wie man das Problem beseitigen kann, findet man auch in dem Buch.
Auch Obst muss in einem Fensterbank-Garten nicht fehlen, z.B. Zitruspflanzen. Die kann man als fertige Pflanzen kaufen, die in wenigen Jahren Früchte tragen, dann ist das Warten auf die Ernte nicht so lange. Man kann sie aber auch selber aus den Samen ziehen. Z.B. Limetten. Leider dauert es bis man bei den selbst ausgesäten ernten kann, ein paar Jahre mindestens. 🙂
Das mit den Zitrusfrüchten, das habe ich schon probiert. Eine Ugli habe ich bereits. Demnächst werde ich es mit einer Kumquat probieren.
Wer auf sein Obst nicht lange warten will, kann ein Paar Erdbeeren in die Kästen pflanzen. Die habe ich selbst in Blumenkästen kultiviert. Und die waren sehr lecker!
Keimlinge und Sprossen sind auch ein Thema in dem Buch. Keimlinge sind Gemüse, die nur ein kleines Fleckchen Platz brauchen. Sie schmecken gut und sind besonders gesund. Im Buch befindet sich eine Liste den geeigneten Pflanzenarten für Keimlings- und Sprossenanzucht. Wer hätte gedacht, dass auch Sonnenblumenkeimlinge sich dafür eigenen? Ich nicht. Aber ich werde es ausprobieren.
Kopfsalat lässt sich gut in Blumenkästen anbauen, aber auch Radiesschen und Kohlrabi. Besonders geeignet sind die asiatischen Salate und Rucola.
Pflanzen, die nicht direkt in der Erde wachsen, brauchen spezielle Substrate. Diese müssen der jeweiligen Pflanze das liefern, was sie braucht. Nicht alle Sorten einer Gemüseart eignen sich für eine Topf- oder Kastenkultur, aus einem einfachen Grund: sie sind zu groß. Glücklicherweise findet man unter den meisten die „Zwerge“. Es geht dabei um extra kleine Variation einer Gemüsesorte, z.B. Minigurken.
Natürlich dürfen in einem Fensterbank-Garten auch die Blumen nicht fehlen. Der Fokus liegt hier auf essbaren Blumen. Schließlich will man den Platz gut nutzen. So eine Blüte der Kapuzinnerkresse sieht nicht nur gut aus, sie schmeckt auch sehr gut.
Im Buch finden sich Pflanzvorschläge, Kulturen von der Aussaat bis zu Ernte unter Berücksichtigung der Mischkultur, Schädlingsbekämpfung bzw. deren Vermeidung und vieles mehr. Auch Probleme und Herausforderungen, die beim Gärtnern auf der Fensterbank auftreten können, werden ausführlich beschrieben. Man bekommt richtig Lust auf Gärtnern.
Das Buch ist gut zu lesen und auch sehr schön anzusehen. Reichlich bebildert mit Schritt-für-Schritt Foto-Anleitungen und Pflanzenfotos mit Beschreibungen. Alles was ein Anfänger braucht. Ein Fortgeschrittener Hobbygärtner findet auch etwas interessantes für sich.
Ein großer Plus-Punkt in meinen Augen ist, hier gibt es keine Bilder von Pflanzen „die es nicht gibt“, wie sie in manchen Pflanzen-Katalogen zu finden sind. Die Pflanzen hier sehen so aus wie sie halt aussehen, kein Photoshop 🙂