Bäume und Sträucher schneiden gehört zu den wichtigsten Arbeiten im Garten. Es dient der Gesunheit und auch der Schönheit der Gewächse. Es gibt mehrere Gründe warum Bäume und Sträucher geschnitten werden:
- Formieren: um schöne, dichte Hecken zu schaffen, z.B. Buchsbaum, Ilex, Hainbuche.
- Gesundheit: kranke oder von Pilzen befallene Teile werden enfernt.
- Wachstum steuern: Sommerschnitt bremst das Baumwachstum, Winterschnitt regt es an.
- Pflanz- und Erziehungsschnitt: Gehölze ohne Ballen werden direkt nach dem Einpflanzen zurückgeschnitten, um das Gleichgewicht zwischen beschnittenen Wurzeln und obererdischen Teilen wiederherzustellen. Die Baumkrone wird geformt.
- Erhaltungsschnitt: dient dazu, dass Gehölze ihre Wuchs- und Blühkraft beibehalten. Das alte Holz wird rausgeschnitten.
- Verjüngungsschnitt: radikaler Rückschnitt der Sträucher. Es wird 30 bis 50 cm über dem Boden geschnitten. Wird bei Sträuchern, die an jährlich neuen Trieben blühen angewandt; wie Sommerflieder, Haselnüsse, Liguster und Heckenkirschen. Achtung! Bei folgenden Sträuchern darf man den Verjüngungsschnitt nicht anwenden: Koniferen, Goldregen, Zwergmispel oder Ginster.
- Auslichtungsschnitt: es werden ganze schwache, kranke , abgestorbene oder zu dichte Triebe herausgeschnitten um mehr Licht in die Krone zu bringen. So wird auch für eine bessere Luftzufuhr gesorgt.
- Fruchtschnitt: um die Fruchtqualität bei Obstbäumen zu steigern.
Schnittkalender
Obstgehölze im Sommer schneiden
Der regelmäßige Sommergehölzschnitt soll unter anderem auch die Fruchtbarkeit erhöhen. Dabei muß man sehr aufpassen. Ein falscher Schnitt kann dazu führen, dass man im nächsten Jahr weniger oder gar keine Ernte hat. Ein Sommerschnitt wird wärend und nach der Ernte durchgeführt. Die Früchte entwickeln sich, je nach Art auf ein-, zweijährigen oder älteren Trieben. Aus diesem Grund muss man sehr aufpassen, was man da rausschneidet. Es wäre z. B. ein Fehler alle jungen Triebe auf einer Sauerkirsche zu schneiden. Denn die Sauerkirsche trägt die Früchte nur auf vorjährigen Trieben. Auf älteren Trieben bilden sich keine Knospen, und somit auch keine Früchte.
Wenn man einen Kleingarten übernimmt, passiert es manchmal, dass in dem Garten schon ältere Obstbäume und Sträucher vorhanden sind, von den man nicht genau weiß welche Obstart es ist. Daher begrenze ich mich nur auf die allgemein für die Obstarten geltenden Informationen.
Obstbäume:
- Apfel, Birne tragen Früchte auf 2-jährigem oder älterem Holz, rausgeschnitten werden die überzähligen Wassertriebe, es kann auch ausgelichtet werden
- Süßkirsche trägt auf 2-jährigem oder älterem Holz, die Triebe werden eingekürzt
- Pflaume trägt auf 1- bis 2-jährigem Holz, ein Auslichtungsschnitt wird durchgeführt
- Sauerkirsche, Pfirsich tragen auf 1-jährigem Holz, alte Triebe werden gekürzt
Obststräucher:
- Himbeeren fruchten ausschließlich an den im Vorjahr gebildeten Ruten, also nach der Ernte werden nur die abgeerntete Ruten abgeschnitten
- Brombeeren tragen an den Seitentrieben der vorjährigen Ruten, abgeerntete Ruten werden abgeschnitten
- Stachelbeere und Schwarze Johannisbeeretragen auf dem 1-jährigem Holz (helle Triebe), es wird nur altes (dunkles) Holz rausgeschnitten
- Blaubeere, Rote und weiße Johannisbeere: 2- und 3-jähriges Holz, es wird nur altes Holz rausgeschnitten