Warum ein Insektenhotel? Weil es immer weniger Insekten in unseren Gärten gibt. Sie finden einfach nicht genug geeignete Plätze um ihre Eier zu legen. Mit dem Bau eines Insektenhotels tun wir etwas für die Tiere aber auch gleichzeitig etwas für uns und unsere Gärten. So ein Insektenhaus ermöglicht auch Beobachtungen manchen Bienenarten, die wir sonst niemals zu sehen bekommen. Habt ihr schon Mal eine Blaue Wespe geshen? Ich ja, in meinem Insektenhotel. 🙂
Wenn wir wollen, dass unser Insektenhotel gut besucht wird, muss es auch gewissen Standards genügen. Die Kriterien müssen erfüllt werden, da uns sonst keine müde Wildbiene besuchen kommen würde. Wir müssen schon Verpflegung mit Vollpension anbieten. Dafür brauchen wir einen Garten mit vielen Kräutern, Wildpflanzen und einheimischen Sträuchern und Bäumen. Die Lage des Hotels muß sorgfältig ausgesucht werden. Am Besten ist eine sonnige, windgeschützte Ecke. Wir haben ein relativ großes Hotel gebaut. Dafür haben wir sehr viel Baumaterial für die „Zimmer“ gebraucht, und auch etwas mehr Arbeit investiert.
Glücklicherweise ist mein Mann handwerklich geschickt, denn alleine hätte ich es bestimmt nicht geschafft. Ich habe gelesen, das es auch kleinere Insektenhotels zum kaufen gibt, aber es wäre doch nicht das gleiche. Ich hoffe nur, das sich bald die ersten Gäste melden und diese dann auch zufrieden sind und etwas Werbung für mich machen.
Und so haben wir unser Insektenhotel gebaut:![]() |
![]() Alles zusammen haben wir etwa 20,- Euro für die Einschlaghülsen und die vier passenden Kantholzer im Baumarkt ausgegeben. Das Dach und die Regalbretter sind aus Restholz entstanden, das sich im Laufe der Zeit im Garten angesammelt hat. |
![]() In den dicken Abschnitten der Baumstämme habe ich viele, ca. 2-3 cm tiefe Löcher gebohrt, die Strohballen habe ich mit Kaninchendraht zusammen gebunden. Das Schilfrohr ebenfalls. Die „Zimmer“ habe ich dann in den Regalen verteilt. |
![]() Bis die Regale voll waren, hat es den halben Sommer gedauert. Das grösste Problem war, genug geeignetes Holz zu finden. Vieles habe ich von Bekannten und Nachbarn bekommen, ein Teil stammt aus meinem Garten. Das ganze Material zu verabeiten war auch nicht einfach. Alleine das Bohren der Löcher hat einige Zeit gedauert. Meistens war es so, dass als ich gerade zwei oder drei Stämme gelöchert habe, dann war der Akku leer. Die Schilfrohre auf Länge zu schneiden und zu binden war auch nicht einfach, ich habe teilweise schon Blasen auf den Fingern gehabt. |
![]() |
Nach einem halben Jahr Leerstand sind dann auch die ersten Gäste eingetroffen.
Und man lernt auch immer etwas dazu. Manche Insektenarten mögen „geschlossene Räume“ wie auf dem Bild, andere nicht. Unterschiedlich ist auch die bevorzugte Öffnungsgroesse und das Material, das zum verschliessen dient, genauso wie die Art des Proviants, das eingelagert wird. |
Wir waren mal auf der NABU-Station in Wallnau auf Fehmarn. Dort wurden mehrere, exemplarische Insektenhotels gebaut. Dort haben wir ein Paar weitere interessante Infos über Wespen gefunden:
Besiedler |
Körpergrösse |
Eingetragener Proviant |
Art des Nisteverschlusses |
Weite des Nisteingang |
Mauerbienen | 8-14 mm | Pollen (Bauchsammler) | rauher Mörtel | 3-7 mm |
Scherenbienen | 6-10 mm | Pollen (Bauchsammler) | sehr harter Mörtel | 3-6 mm |
Löcherbienen | ca. 7 mm | Pollen (Bauchsammler) | Harz mit Steinchen | 2-5 mm |
Blattschneiderbienen | 9-12 mm | Pollen (Bauchsammler) | Blattstücke | 5-6 mm |
Ur- oder Maskenbienen | 5-7 mm | Pollen und Nektar (werden am Kropf gesammelt) | seidiges Sekret | 2-4 mm |
Töpfer-Grabwespen | 6-12 mm | Spinnen | rauher Mörtel | 3-6 mm |
Blattlaus-Grabwespen | 5-7 mm | Blattläuse | Harz, oft mit Steinchen oder Spänchen | 2-5 mm |
Mörtelwespen | 8-15 mm | raupenförmige Larven | glatter Mörtel | 3-6 mm |
Mauer-Lehmwespen | 8-15 mm | Blattkäferlarven | glatter Mörtel | 3-6 mm |
Goldwespen
Gichtwespen Schlupfwespen |
Kein Provianteintrag | kein Nest |