Ende Januar, das ist schon fast Frühling für die Hobbygärtner 😉 Das heißt, wir können bald wieder anfangen zu Gärtnern. Damit alles gut läuft, sollten unbedingt die häufigsten Fehler vermieden werden, die die meisten Gärtner, mich eingeschloßen, schon mal gemacht haben 😉
  1. Zu früh ausgesät
Man meint, es ist nie zu früh mit der Aussaat anzufangen. Falsch! Für die meisten Gemüse- und Blumensorten sind der Januar und Februar noch viel zu früh. Vor allem für alle wärmeliebenden und schnell wachsenden Pflanzen wie Gurken, Tomaten, Kürbisse, die erst in der zweiten Mai-Hälfte ausgepflanzt werden dürfen. Zu früh ausgesät, würden sie bereits im April große Töpfe brauchen und sehr viel Platz, den eine Fensterbank meist nicht bieten kann. Aus Platzmangel würden sie dünne, blasse Stängel haben, die höchstwahrscheinlich nach dem Auspflanzen eingehen werden. Der beste Zeitpunkt für Gurkengewächse wäre Mitte April, für Tomaten frühestens Ende Februar bis Mitte März. Mit Aubergine, Paprika, Physalis kann bereits Ende Januar begonnen werden, aber es ist eine Ausnahme.  Allerdings brauchen sie einen warmen und hellen Platz auf der Fensterbank. Ein Minigewächshaus mit Pflanzenlampe wäre vom Vorteil. Ende April, werden die Pflanzen ins Gewächshaus ausgepflanzt, ab Mitte Mai ins Freiland. Für Aussaaten im Beet oder Frühbeet gilt dasselbe. Zu früh säen bringt nichts.
  1. Blumenerde anstatt Anzuchterde verwendet
Das Babys kein Fleisch essen dürfen, wissen wir doch alle. Dasselbe gilt für Pflanzen. Deshalb sollte unbedingt nährstoffarme Anzucht- oder Kräutererde verwendet werden. Normale Blumenerde beinhaltet viel zu viele Düngersalze, die die Wurzelbildung und Wachstum hindern. Und selbst wenn die Saat gekeimt ist, schadet zu viel Dünger den Keimlingen. Leichte Anzuchterde ist sehr wasserdurchlässig. So wird gewährleistet, dass überflüssiges Wasser abfließen kann.
  1. Zu wenig Licht
Die Tage im Winter sind immer noch kurz, die Sonne zeigt sich selten. Aufgestellt in mehreren Reihen auf der Fensterbank, in der dritten Reihe oder auf dem Nordfenster, reicht die Lichtmenge nicht aus, um gutes Wachstum zu fördern. Die Keimlinge wachsen in die Länge, werden immer länger und dünner. Was mit ihnen passiert, heißt Vergeilung. Die, die es bis zur Auspflanzung schaffen, werden einen viel schlechteren Start haben. Hier kann nur eine zusätzliche Lichtquelle helfen. Wer ein großes Südfenster hat, kann sich glücklich schätzen.Die Sämlinge brauche Licht zum Wachsen.
  1. Zu viel Wasser und zu kalt
Wir mögen auch nicht mit nassen Füßen durch die Gegend laufen. Es ist nicht nur unangenehm, es ist auch total ungesund, vor allem für Kinder. Das betrifft auch Pflanzen. Da unsere Keimlinge gewissermaßen auch Kinder sind, vertragen sie nasse Füße überhaupt nicht. Besonders schlimm ist es, wenn es nicht nur nass sondern auch kalt ist. Pilzkrankheiten breiten sich aus. In wenigen Tagen können sie alle unsere Pflanzen vernichten. Um dem entgegenzuwirken, sollte man in allen Schalen und anderen Pflanzbehältern unbedingt für ein Abflussloch zu sorgen.
  1. Falsche Saattiefe
Den meisten Gärtner ist es bekannt, dass verschiedene Samen unterschiedliche Saattiefen brauchen. Werden sie zu tief gesät kommen sie nicht, zu flach, kommen sie auch nicht. Ein bisschen hilft es zu wissen, dass manche Saaten Lichtkeimer sind und die anderen Dunkelkeimer. An der Größe eines Saatkorns kann man die Saattiefe auch erahnen. Große Körner wie Erbsen oder Dicke Bohnen werden tiefer gesät. Feine Saat braucht ca. 1 cm Tiefe. Ausgenommen sind hier die Lichtkeimer, egal wie groß die Samen sind, sie werden oberflächlich gestreut und leicht angedrückt. Pauschal kann man sagen: die meisten Kräuter sind Lichtkeimer, Gemüse mit feinem Samen wird auf 1 -1,5 cm Tiefe gesät. Alles was große Samen hat, kommt 5 cm unter die Erde.   Ich habe auch schon all diese Fehler gemacht, jahrelang habe ich meine Fenster vollgestellt mit Pflanzen, die am Ende doch nicht mal ein paar Tage im Beet überlebt haben. Meistens sind sie an zu viel Sonnenlicht zu Grunde gegangen. Da sie vorher zu wenig Licht bekommen haben, haben sie nur ein schwaches Wurzelwerk entwickelt, das es nicht geschafft hat ausreichend Wasser bis zur Spitze der Pflanze zu transportieren. Ich habe oft auch sehr dicht gesät. Nach dem Auflaufen war es mir zu schade die Keimlinge auszudünnen. Am Ende hatte ich Tausende kleine Pflänzchen, die pikiert werden wollten, was massig Arbeit war. Nach dem Pikieren hatte ich dann immer noch ausreichend Jungpflanzen für mich und meine Nachbarn und die Nachbarn der Nachbarn. Bei größeren Pflanzen, wie Kürbis, schadet es zwar nicht einen Saatkorn mehr in die Erde zu stecken, aber nicht mehr, eine Pflanze in Reserve sollte reichen. Weitere Infos zur Saat sind hier zu finden: Saat      
Ideal für Aussaat eizelner Samen, z.B. Kapuzinnerkresse oder Gurken
Die Sämlinge müssen bald pikiert werden