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Wer seinen Garten mit Leitungswasser gießt, zahlt hierfür nicht nur die Wassergebühr, sondern auch eine Abwassergebühr – selbst, wenn es sich nicht um Schmutzwasser handelt. Diese lässt sich mithilfe eines Gartenwasserzählers zurückholen.

Es ist kein Geheimnis, dass Regenwasser für alle Pflanzen die beste Bewässerungsmethode ist. Das Wasser hat einen „weichen“ Härtegrad, enthält keinerlei Kalk, verändert den pH-Wert des Bodens nicht und ist auch noch kostenlos. Allerdings haben nicht zuletzt die vergangenen Dürresommer vielerorts bewiesen, dass oft selbst eine Bevorratung mit tausenden Litern Regenwasser nicht ausreicht, um seine Beete, Sträucher und Bäume ausreichend zu wässern. In den Jahren 2018 und 2019 vertrockneten unzählige Gartenpflanzen und wanderten deshalb vom Beet direkt in den Kompost.

Beim Gießen mit Leitungswasser zahlt man nicht nur die Wassergebühr, sondern auch eine Abwassergebühr – es sei denn, man hat einen Gartenwasserzähler. Foto: annawald/pixabay.com

Die Anbindung des Gartens an die städtische Wasserversorgung ist deshalb vielerorts unumgänglich. Wer dabei langfristig Geld sparen will, sollte einen Gartenwasserzähler installieren.

Wozu dient ein Gartenwasserzähler?

Grundsätzlich nutzt die Gemeinde den Hauswasserzähler, um den Wasserverbrauch und die Abwassergebühren eines Haushalts zu berechnen: Ein Kubikmeter entnommenes Leitungswasser entspricht einem Kubikmeter eingeleitetes Schmutzwasser, lautet die amtsdeutsche Berechnung. Gießen Gartenbesitzer ihre Rasenflächen und Beete mit Leitungswasser, fällt hierfür somit eine Abwassergebühr an – auch wenn es sich nicht um Schmutzwasser handelt. Diese Gebühr lässt sich mithilfe eines Gartenwasserzählers deutlich verringern. Das verbrauchte Gartenwasser wird dann von der Gesamtverbrauchsmenge abgezogen und die Schmutzwassergebühren reduzieren sich.

Ab wann rentiert sich ein Gartenwasserzähler?

In der Regel macht sich ein Gartenwasserzähler schnell bezahlt. Je häufiger der Garten mit Leitungswasser gegossen wird und je größer die Gartenfläche ist, desto schneller haben sich die Anschaffungs- und Installationskosten amortisiert. Ab diesem Zeitpunkt profitieren Grundstücksbesitzer von ihrem Gartenwasserzähler, da sie Schmutzwassergebühren einsparen können.

Wie funktioniert ein Gartenwasserzähler?

Ein Gartenwasserzähler misst auf rein mechanischem Weg die Menge des Wassers, das durch ihn hindurchfließt, und zeigt diese dann am Zähler an. Der Zähler ist auf Kubikmeter geeicht – ein Kubikmeter entspricht 1.000 Litern Wasser.

Damit der Gartenwasserzähler den Gießwasserverbrauch messen kann, muss er hinter dem Hauswasserzähler installiert werden. Nur im Verbund beider Zähler ist es möglich, den Gartenwasserverbrauch vom Hauswasserverbrauch abzuziehen.

Beim Gießen mit Leitungswasser zahlt man nicht nur die Wassergebühr, sondern auch eine Abwassergebühr – es sei denn, man hat einen Gartenwasserzähler. Foto: annawald/pixabay.com

Prinzipiell eignen sich dabei verschiedene Vorgehensweisen:

  1. Die einfachste Lösung ist die Installation eines Zapfhahnzählers an einen vorhandenen Außen-Wasseranschluss. Zapfhahnzähler lassen sich ohne Vorkenntnisse nachträglich anbringen. Pro Zapfstelle ist allerdings ein Gartenwasserzähler notwendig. Zudem müssen die Zähler vor dem ersten Frost abmontiert und frostsicher eingelagert werden.
  2. Wer den Zähler nicht jedes Jahr aufs Neue montieren und über Winter einlagern möchte, muss etwas mehr Initialaufwand aufbringen und den Gartenwasserzähler in einer Anschlussgrube installieren. Das ist ein simpler Schacht mit Betonwänden, der sich im Außenbereich dicht beim vorhandenen Wasseranschluss befinden sollte. Vom Gartenwasserzähler aus können beliebig viele Rohrleitungen mit Abzweigungen in den Garten verlaufen. Vorteil: Schutz gegen Frost und andere mechanische Beschädigungen. Nachteil: Technisch relativ aufwendig, zudem muss häufig ein Teil der Leitungsführung abgeändert werden.
  3. Am komfortabelsten ist es, von der Wasseruhr im Keller eine Leitungsabzweigung hinzuzufügen, die ausschließlich in den Außenbereich führt. Dies hat den Vorteil, dass Haus- und Gartenwasserzähler dicht beieinander liegen und sich miteinander ablesen lassen. Nachteil: Eine derartige Installation ist technisch sehr aufwendig und lohnt sich deshalb nur bei Kernsanierungen oder Neubauten.

Wer den Gartenwasserzähler installieren darf

Egal, für welche Art von Gartenwasserzähler sich Hobbygärtner entscheiden: Vor der Installation gilt es, den Versorger zu konsultieren. Nicht alle Wasserversorger erlauben einen Einbau durch Laien. Schließlich besteht aus ihrer Sicht das Risiko, dass ihnen durch Einbaufehler Umsätze entgehen. Hier darf nicht vergessen werden, dass die meisten Wasserversorger keine privatwirtschaftlichen Unternehmen sind, sondern in irgendeiner Form über die Kommune agieren.

Es kann also durchaus vorkommen, dass der Versorger bestimmt, dass ein Fachbetrieb die Installation durchführen muss – Kostenpunkt in etwa 80-150 Euro. In vielen Fällen schickt der Versorger zudem Personal, um den ersten Zählerstand zu prüfen und den Zähler zu verplomben, damit er nicht unbemerkt manipuliert werden kann. Für Gartenwasserzähler gilt eine Eichperiode von sechs Jahren. Nach deren Ablauf müssen sie entweder neu geeicht oder ausgetauscht werden.

Zusammengefasst

Angesichts des Klimawandels und der trockenen Sommer in unseren Breiten ist ein Gartenwasserzähler eine sinnvolle Maßnahme, um für das Gießwasser kommunale Schmutzwassergebühren zu vermeiden. Darüber hinaus macht er transparent, welche Wassermengen Tomaten, Stauden und Co. eigentlich benötigen. Dies verdeutlicht, wie dramatisch ausbleibende Regenfälle tatsächlich sind.